Nachhaltigkeit an Bord: das Glossar

Was bedeutet eigentlich LNG? Was sind Treibhausgase? Und was bringt Landstrom? Wir erläutern die wichtigsten Begriffe zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit in unserem Glossar: Klicken Sie rein!

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Ziel Nummer 14 der insgesamt 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDG, Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen: Es betrifft das Leben unter Wasser. Dabei geht es darum, Ozeane, Meere und Meeressressourcen zu erhalten und sie nachhaltig zu nutzen. Dazu gehören unter anderem eine deutliche Verringerung von Verschmutzung und Vermüllung, eine möglichst weitgehende Reduktion der Ozeanversauerung und die Beendigung zerstörerischer Fischereipraktiken.

Abgasnachbehandlung

Bei der Abgasnachbehandlung an Bord kommen Systeme zum Einsatz, die die schädlichen Emissionen von Verbrennungsmotoren reduzieren, indem sie die Abgase reinigen. Auf Kreuzfahrtschiffen verwendet man dazu sogenannte Exhaust Gas Cleaning Systems (EGCS), auch Scrubber genannt.

Blauer Engel

Der Blaue Engel ist das Umweltzeichen der deutschen Bundesregierung. Der Blaue Engel besagt, dass ein Produkt im Vergleich mit anderen seiner Kategorie umweltfreundlicher ist. Auch Reedereien können damit ihr Engagement für den Umweltschutz sichtbar machen. Die Vergabekriterien, die vom Umweltbundesamt festgelegt werden, enthalten vielfältige Anforderungen, die über bestehende Standards hinausgehen.

Brennstoffzelle

Das womöglich nächste „große Ding“ beim Thema Antrieb und Energiegewinnung – nicht nur in der Kreuzfahrt. Brennstoffzellen werden mit Wasserstoff betrieben und und nutzen zur Stromerzeugung dessen chemische Energie. Sie arbeiten emissions-, geräusch- und vibrationsarm. So kann Energie an Bord von Kreuzfahrtschiffen nachhaltig bereitgestellt werden. Das Problem bei Wasserstoff: Seine Erzeugung, Lagerung und Transport verbrauchen sehr viel Energie. Damit Wasserstoff wirklich ökologisch sinnvoll ist, müsste die Energie, die er „verbraucht“, aus grünen Quellen gewonnen werden.

CLIA

Der Kreuzfahrtbranchenverband Cruise Lines International Association, kurz CLIA. In ihm sind nahezu alle Kreuzfahrtreedereien weltweit vertreten. CLIA hat sich mit seinen Mitgliedern 2018 dazu verpflichtet, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent zu reduzieren. Das entspricht auch den Vorgaben der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO.

CO₂/CO₂-Äquivalent
Neben dem wichtigsten vom Menschen verursachten Treibhausgas Kohlendioxid (CO₂) gibt es weitere Treibhausgase, unter anderem Methan und Lachgas. Um die Wirkung dieser unterschiedlichen Treibhausgase auf das Klima zu messen und untereinander vergleichbar zu machen, wurde die Maßeinheit CO₂-Äquivalent (CO₂e) entwickelt.
Dual Fuel

Dual-Fuel-Motoren können anstelle von Marinediesel und Schweröl auch klimafreundlicheres Flüssigerdgas (LNG) verbrennen und somit als Treibstoff nutzen.

EGCS

ECGS steht für Exhaust Gas Cleaning System, auch Scrubber genannt. Dabei handelt es sich um ein technisches Abgasreinigungssystem, das schädliche Emissionen von Schiffsmotoren reduziert.

Emissionen

Emissionen, also Teilchen, Stoffe oder Strahlung, die in die Atmosphäre freigesetzt werden, zählen zu den treibenden Kräften der globalen Erwärmung. Es gibt Emissionen aus der Natur wie Ruß aus Vulkanausbrüchen oder CO₂ aus Waldbränden, und es gibt vom Menschen verursachte Emissionen: Feinstaub, CO₂ und fluorierte Treibhausgase aus Verkehr und Wärme- und Stromerzeugung oder Methan aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung.

Emissionskontrollgebiete

Emissionskontrollgebiete oder ECA (Emission Control Areas) sind von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO definierte Sonderzonen, in denen strengere Umweltrichtlinien gelten; sie betreffen sowohl Emissionen als auch Abfall- und Brauchwasserentsorgung. Derzeit gelten z.B. gesonderte Grenzwerte für Schwefeloxid- und Stickoxidemissionen. Emissionskontrollgebiete sind z.B. die Ostsee, die Nordsee mit Ärmelkanal, umfangreiche Gebiete vor den Küsten von Kanada, den USA und Hawaii.

Flüssiggas

Siehe LNG

IMO

IMO steht für International Maritime Organisation, zu Deutsch Internationale Seeschifffahrts-Organisation. Die IMO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) und vertritt das Motto „Sichere, geschützte und effiziente Schifffahrt auf sauberen Meeren“. Erklärtes Ziel der IMO ist eine Verringerung der durch die Seeschifffahrt verursachten CO2-Emissionen um 50 Prozent bis 2050.

Katalysator

Siehe SCR

Klimaneutralität

Im Pariser Klimaabkommen wurde festgelegt, den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren – also nicht nur an CO₂, sondern auch an z.B. Methan und Lachgas. Ziel ist es dabei, ein Gleichgewicht zu erreichen zwischen den durch menschliches Handeln verursachten Emissionen und der Menge an Treibhausgasen, die der Planet wieder aufnehmen kann. Dieser Zielzustand wird oft als Net-Zero-Emissions oder auch Treibhausgas-Neutralität bezeichnet.

Um die Auswirkungen der verschiedenen Treibhausgase auf das Klima messen zu können, werden sie auf CO₂-Äquivalente umgerechnet. Aufgrund dieser Umrechnung entsteht oft der Eindruck, „treibhausgasneutral“ sei dasselbe wie „CO₂-neutral“ – doch das bezieht sich ausschließlich auf das Treibhausgas Kohlendioxid.

Der Begriff „klimaneutral“ geht streng genommen noch weiter als „treibhausgas-neutral“. Eigentlich würde es bedeuten, dass nicht nur die Treibhausgase in ein Gleichgewicht kommen müssen, sondern alle Aspekte berücksichtigt würden, bei denen menschliches Handeln sich auf das Klima auswirkt – zum Beispiel die wärmende Wirkung von Kondensstreifen.

In Werbeaussagen wird „klimaneutral“ allerdings oft anders benutzt. So werden Produkte als „klimaneutral“ bezeichnet, wenn die bei ihrer Produktion anfallenden Treibhausgasemissionen durch Zahlungen ausgeglichen werden; dadurch werden an anderen Orten der Welt Projekte finanziert, die Emissionen einsparen. Derartige Ausgleichszahlungen bezeichnet man als Kompensation.

Kunststoff

siehe Plastik

Landstrom

Landstrom gilt derzeit als optimale Lösung für eine emissionsfreie Hafenliegezeit von Schiffen, da der Ausstoß von umweltschädlichen Stoffen wie Stickoxiden, Schwefeldioxid und Partikeln sowie von Treibhausgasen vermieden wird. Werden Schiffe an Landstromanlagen angeschlossen, können sie ihren hohen Strombedarf komplett mit – idealerweise – grüner Energie aus dem öffentlichen Stromnetz decken und ihre Dieselaggregate abschalten.

LNG

LNG (Liquefied Natural Gas) ist Erdgas, das auf minus 162 Grad Celsius heruntergekühlt wird – so wird es flüssig und verringert sein Volumen um das 600fache. Aufgrund seiner geringen Emissionen bei der Nutzung gilt LNG als derzeit sauberster fossiler Brennstoff und wird auch in der Kreuzschifffahrt eingesetzt.

NOₓ

siehe Stickoxid

Plastik

Etwa 75 Prozent des Mülls im Meer besteht aus Plastik. Es ist nahezu unvergänglich, zersetzt sich nur langsam durch Salzwasser und Sonne und gibt nach und nach kleinere Bruchstücke an die Umgebung ab. Plastikmüll in den Ozeanen kostet alljährlich abertausende Meerestiere das Leben. Zudem werden bei den Zersetzungsprozessen gefährliche Stoffe freigesetzt, die sich in der Nahrungskette anreichern. Kreuzfahrtlinien sind seit Jahren dabei, Plastik an Bord konsequent zu ersetzen.

Schwefel

Schiffstreibstoff darf seit Januar 2020 maximal 0,5 Prozent Schwefel enthalten. Mit einem entsprechenden Scrubber ausgestattete Schiffe dürfen allerdings auch weiterhin mit schwefellastigem Schweröl fahren.

Schweröl

Der Schiffsantrieb mit Schweröl verursacht eine starke Luftverschmutzung durch Stickoxide, Schwefeloxide und Feinstaub, sofern keine Katalysatoren oder Rußpartikelfilter zwischengeschaltet sind. Vor allem neue Kreuzfahrtschiffe verwenden daher verstärkt Katalysatoren und auch die Nutzung von LNG stößt auf wachsendes Interesse.

Scrubber

Scrubber sind Reinigungssysteme, die Schadstoffe aus dem Abgas auswaschen können. Hierbei gibt es zwei Varianten: Open-Loop- und Closed-Loop-Systeme. Scrubber funktionieren entweder mit Meerwasser oder, wenn es einen zu geringen Salzgehalt aufweist, mit einem chemischen Zusatz.

Beim Open-Loop-Verfahren mit Meerwasser wird das Waschwasser nach der Filterung des Abgasstroms wieder ins Meer eingeleitet. Beim Closed-Loop-Verfahren sammelt man das Waschwasser an Bord. Bei einer Reinigung des Waschwassers an Bord werden die herausgefilterten Schadstoffe separat gesammelt und später an Land adäquat entsorgt.

Das Open-Loop-Verfahren steht in der Kritik; es ist nicht in allen Fahrgebieten zulässig und immer mehr Häfen verbieten den Einsatz entsprechender Scrubber.

SCR-Katalysatoren

SCR-Katalysatoren werden eingesetzt, um bei der Verwendung von Schweröl schädliche Stickoxidemissionen gezielt zu vermindern. SCR steht dabei für Selective Catalytic Reduction, also „selektive katalytische Reduktion“. Die Stickoxidemissionen (NOₓ), die während des Verbrennungsprozesses im Dieselmotor entstehen, werden bei diesem Verfahren mithilfe von Harnstoff in elementaren Stickstoff (N₂) und Wasser (H₂O) umgewandelt.

Stickoxid oder Stickstoffoxid

Stickoxide oder Stickstoffoxide (NOₓ) sind verschiedene gasförmige Verbindungen, die aus Stickstoff- und Sauerstoffatomen aufgebaut sind. Sie entstehen vor allem bei Verbrennungsprozessen in Anlagen oder Motoren.

Treibhausgase

Treibhausgase sind Gase, die zum Treibhauseffekt beitragen und den Klimawandel beschleunigen. Das Kyoto-Protokoll nennt sechs Treibhausgase: Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH₄), Lachgas (N₂O) sowie die wasserstoffhaltigen Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), die perfluorierten Kohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF₆). Seit 2015 wird auch Stickstofftrifluorid (NF₃) zu den Treibhausgasen gerechnet. Um Treibhausgase jenseits von CO₂ zu bemessen und den Ausstoß vergleichbar zu machen, werden sie in CO₂-Äquivalenten ausgedrückt.

Wasserstoff

siehe Brennstoffzelle